Nordlichter, Wale und jede Menge Schnee – unser Winterabenteuer in Norwegen
Im Januar 2025 ging es für mich und meine Reisegruppe auf eine unvergessliche Winterreise nach Tromsø und Sommarøy. Unser Ziel: spektakuläre Landschaften erleben, Nordlichter jagen und Wale in freier Wildbahn beobachten – natürlich immer mit der Kamera im Anschlag.
Mit dabei war mein bewährtes Setup: Nikon Z6 II, Z6 III, sowie die Objektive Nikkor 14–30mm f/4, 24–70mm f/4 und das lichtstarke 70–200mm f/2.8. Stabilität gab’s vom Sirui-Stativ, und der f-stop Gear Rucksack sorgte dafür, dass alles sicher verstaut war – auch bei Wind, Schnee und eisglatten Wegen.
In diesem Blog nehme ich dich mit auf unsere Reise voller Naturwunder, skurriler Begegnungen und fotografischer Highlights – mit vielen Tipps, wie du selbst solche Momente festhalten kannst.

Nordlichter Fotoreise in Tromso Norwegen
Samstag, 11.01.2025 – Der epische Beginn unserer Nordland-Odyssee
03:30 Uhr – Der Wecker klingelt.
Eigentlich sollte ich motiviert aufspringen, doch mein Körper hatte andere Pläne. Aber keine Gnade – um 04:45 Uhrmusste ich am Flughafen Zürich sein, um mein Auto fürs Parking abzugeben. Da der Wetterbericht eine Schneeshow vom Feinsten versprach, machten Fabian und ich uns um 03:45 Uhr auf den Weg. Überraschenderweise lief alles reibungslos – keine Verspätungen, keine vergessenen Pässe, und unser Gepäck war in Rekordzeit abgegeben. In Zürich trafen wir dann auch auf Anda, die schon bereit war für das große Abenteuer.
Der Flug nach Frankfurt startete pünktlich um 07:00 Uhr, und nach drei Stunden in der faszinierenden Welt überteuerter Flughafensnacks ging es weiter nach Tromsø. Angekommen, Mietwagen abgeholt – und hier begann das eigentliche Abenteuer.
Der erste Stopp? Natürlich der Supermarkt! Schließlich musste der Kühlschrank gefüllt werden. Mit dem Feingefühl einer hungrigen Reisegruppe plünderten wir den Spar und sicherten uns reichlich Proviant. Der Einkaufswagen? Voll bis oben hin mit Snacks, Getränken und genug Pasta, um eine italienische Familie für Wochen zu versorgen.
Und dann kam die wahre Herausforderung: die Fahrt zur Unterkunft.
Schnee, wohin das Auge reichte – und es schneite munter weiter. Die Straßen waren eine Mischung aus Eisbahn und Wintermärchen, allerdings ohne Happy End. Unser Mietwagen stellte sich als großartige Überraschung heraus: kein Allrad, und die Spikes waren eher dekorativ als funktional. Mit jeder Minute wuchs meine Bewunderung für professionelle Rallye-Fahrer – und meine Verzweiflung. Die Auffahrt zur Unterkunft? Ein steiler, verschneiter Albtraum.
Trotz aller Mühen blieben wir mitten auf dem Weg stecken. Kein Vor, kein Zurück, nur das Geräusch durchdrehender Reifen und verzweifelte Rufe. Also parkieren wir eben an der Straße. Dachten wir zumindest. Doch nein, auch dort buddelten wir uns fröhlich fest. Schieben, graben, Tücher unterlegen – alles vergeblich. Schließlich riefen wir unsere Gastgeberin an, die versprach, vorbeizukommen und uns zu „retten“.
Dann kam unser Held des Tages: der Bagger!
Majestätisch und brummend rückte er an, als wäre es das Normalste der Welt. Er nahm unser Gepäck in seine Schaufel und lieferte es stilvoll direkt vor die Haustür – ein Service, der seinesgleichen sucht. Danach wurde auch unser Auto heldenhaft aus seiner eisigen Falle gezogen. Drei Versuche später stand der Wagen endlich oben auf der Auffahrt, und wir konnten erleichtert aufatmen.
Nach diesem kleinen arktischen Abenteuer gönnten wir uns ein wohlverdientes Abendessen: Pasta mit nicht weniger als drei verschiedenen Saucen – schließlich musste dieser Tag kulinarisch gebührend abgeschlossen werden.
Ein Abend voller Gelächter über unsere "Bagger-Lieferung" und die unermüdlichen Versuche, das Auto doch noch aus dem Schnee zu befreien, ließ uns den Stress der Fahrt fast vergessen – fast. Denn eins war klar: Das war erst der Anfang unserer Reise!









Sonntag, 12.01.2025 – Schnee, Lachs und Laserattacken
Ausschlafen? Fehlanzeige. Um 08:30 Uhr klingelte der Wecker und rief uns zum Frühstück – schließlich braucht ein echter Abenteurer Energie, besonders wenn der Tag voller spannender Fotomotive steckt. Nach einer ordentlichen Portion Kaffee und Brot mit allem, was die norwegische Küche hergibt, machten wir uns auf den Weg nach Sommarøy.
Die Fahrt dorthin war wie ein Roadtrip durch eine Postkarte. Schnee, wohin das Auge reichte, und wir konnten natürlich nicht widerstehen, hier und da ein paar Fotostopps einzulegen. Man könnte meinen, wir wären auf einer Mission für das nächste Titelbild von „Norwegen – das Winterwunderland“. Die Landschaft bot uns ein wahres Spektakel aus weißen Bergen, verschneiten Fischerhütten und einem Meer, das uns mit einem frostigen Lächeln begrüßte.
In Sommarøy angekommen, gönnten wir uns erstmal eine Pause mit einer kulinarischen Entdeckung: Rentier- oder Fischburger – für jeden was dabei. Mit vollem Magen und leicht übertriebenem Enthusiasmus zogen wir dann los, um die Insel vom Hotel aus zu erkunden. Der Strand, die kleinen bunten Häuser und die schneebedeckten Stege boten einfach perfekte Fotomotive, und wir klickten munter drauf los.
Zwischendurch gab es auch etwas Theorie – schließlich wollten wir nicht nur zufällig schöne Fotos machen, sondern auch wissen, warum sie so schön wurden. Kurz darauf stand das Abendessen auf dem Programm: Ofengemüse mit Lachs. Klingt gesund, oder? Tja, bis wir bemerkten, dass der Lachs mehr Gräten als Fleisch hatte. Zum Glück hatte ich mein Multitool dabei, und in bester Outdoor-Manier wurden die Gräten heldenhaft mit der Zange entfernt – Survival-Training inklusive!
Nach dem Essen packten wir unsere Kameras ein und wagten uns in die Dunkelheit, um erste Nachtaufnahmen zu machen. Theoretisch eine gute Idee, praktisch... nun ja. Während wir uns mit den Einstellungen kämpften und versuchten, den perfekten Shot einzufangen, passierte das Unerwartete: Ein Laserpointer! Plötzlich fühlte es sich an, als wären wir Zielscheiben in einem schlecht geplanten Science-Fiction-Film. Ob wir von Aliens beobachtet wurden oder ein gelangweilter Hotelgast Langeweile hatte – wir werden es nie erfahren.
Und als ob das nicht schon genug für einen Tag wäre, mussten wir noch einen tragischen Verlust verkraften: Die Abdeckung der Insta360-Kamera ging irgendwo verloren. Vielleicht ein Opfer des arktischen Windes? Wer weiß...
Natürlich gab es auch einiges zu lachen – vor allem als Pierino ernsthaft versucht hat, mit dem Objektivdeckel zu fotografieren. Ein Meisterstück der Verzweiflung und ein Moment, der wohl noch lange in den Reiseanekdoten weiterleben wird.
Am Ende des Tages zogen wir uns zufrieden (und leicht durchgefroren) in unsere Unterkunft zurück, bereit für neue Abenteuer. Was würde der nächste Tag bringen? Hoffentlich weniger Gräten und mehr ruhige Fotospots!
















Montag, 13.01.2025 – Mission: Tromsø (oder doch nicht?)
Der Tag begann – wie so oft – um 08:30 Uhr, mit der üblichen Frage: „Was machen wir heute?“ Die Idee, nach Tromsø zu fahren und uns die Stadt anzuschauen, klang vielversprechend. Doch während wir Pläne schmiedeten, begann es draußen zu regnen, und wir ahnten schon: Das wird kein Sonntagsspaziergang.
Regen + Temperaturen unter Null = Natur sagt 'Challenge accepted'.
Als wir losfuhren, fiel uns auf, dass unser Navi offenbar in einer Parallelwelt lebte. Statt der üblichen Route zeigte es uns eine 1,5-stündige Fahrt rund um die Insel, anstatt uns direkt nach Tromsø zu führen. Seltsam. Noch seltsamer: Hinweise auf eine mögliche Straßensperre. Aber hey, wir sind ja Abenteurer, oder? Also ab auf die Straße!
Die Fahrt entwickelte sich schnell zum Eis-Survival-Training.
Schritttempo war angesagt – schneller ging nicht, wenn man nicht unfreiwillig in den nächsten Graben rutschen wollte. Bremsen? Funktionierte... äh, gar nicht. Bremsen war reine Deko. Stattdessen wurde das Auto zur Hauptattraktion eines Ballettstücks auf Eis. Jeder Meter war ein Kampf gegen die Physik – und meine Nerven.
Nach gut 40 Minuten, also doppelt so lange wie sonst, erreichten wir die große Erkenntnis des Tages: Die Straße ist gesperrt. Eine geschlossene Schranke stand uns im Weg, als wäre sie das Finale einer spannenden Reality-Show. Ein wenig Recherche ergab: Der Straßenabschnitt durch die Bertäler war wegen akuter Lawinengefahr geschlossen. Plötzlich ergab auch die mysteriöse Umleitung des Navis Sinn – hätte es uns ruhig vorher mal deutlicher sagen können!
Tja, nichts zu machen – Rückzug zur Unterkunft.
Zurück in der sicheren Wärme entdeckten wir das nächste Kapitel unserer Autogeschichte: Wasser in der Heckleuchte.Perfekt, als hätte das Auto entschieden, dass es neben uns auch mal ein bisschen Wellness braucht.
Der Nachmittag brachte Hoffnung. Das Wetter begann sich zu bessern, und wir schöpften Mut: Vielleicht zeigen sich ja endlich die Nordlichter! Schwer bewaffnet mit Kamera und Stativ ging es wieder raus. Doch die Euphorie währte nicht lange, denn ein kleines Detail fiel uns auf:
Neue Schilder auf dem Parkplatz.
„NO PARKING“ und „PRIVATE GET AWAY“ prangten auf einmal da, wo wir gestern noch friedlich fotografiert hatten. Waren die Schilder die ganze Zeit da und nur unter Schnee begraben? Oder hatte jemand beschlossen, uns eine subtile Nachricht zu hinterlassen? Man weiß es nicht – aber es fühlte sich ein bisschen so an, als ob man uns hier lieber nicht hätte. Willkommen in der norwegischen Version von „Nicht in meinem Garten!“
Ein paar Stunden tapferes Ausharren später gaben wir uns geschlagen: Nordlichter – 1, wir – 0. Der Himmel blieb finster, also ging es zurück zur Unterkunft.
Dort wartete auch schon die nächste Hiobsbotschaft: Die Straße bleibt vorerst gesperrt. Und niemand wusste genau, wann sie wieder öffnen würde. Als kleinen Hoffnungsschimmer bekamen wir den Hinweis, dass vielleicht am Dienstag um 12:00 Uhr wieder Normalität einkehren könnte. Vielleicht. Eventuell.
Moral der Geschichte? Manchmal gewinnt die Natur – und manchmal die Einheimischen mit ihren „Private Get Away“-Schildern.








Dienstag, 14.01.2025 – Die große Jagd auf Nordlichter (und Parkplätze)
Da die Straße nach Tromsø immer noch gesperrt war und unser treuer Mietwagen weiterhin in der Kategorie „Schlittschuh mit Motor“ fiel – sprich: kein Allrad, keine vernünftigen Spikes, nur geballte Hoffnung – beschlossen wir, ein weiteres Mal nach Sommarøy zu fahren. Diesmal mit einem ambitionierten Plan: gleich den ganzen Tag dort verbringen, Abendessen genießen und vielleicht endlich die ersehnten Nordlichter einfangen.
Erste Station: Der Parkplatz mit der perfekten Aussicht.
Ein kurzer Stopp unterwegs bescherte uns einen herrlichen Blick auf die Bucht und die verschneiten Berge – ein Moment für die Seele und die Kameras. Euphorisiert ging es weiter zu unserem nächsten Highlight: der große Sonnenaufgangs-Fail.
Unsere hochmodernen Apps versprachen uns alles zwischen 11:30 Uhr und 12:30 Uhr – das klang doch vielversprechend! Also postierten wir uns voller Hoffnung bereits ab 11:00 Uhr an einem vielversprechenden Aussichtspunkt. Eine Stunde verging. Noch eine. Und… nichts. Gar nichts. Die Sonne? Fehlanzeige. Erst ein paar Tage später erfuhren wir, dass die Sonne bis zum 21. Januar gar nicht über den Horizont kommt. Gut investierte Zeit also.
Sommarøy – die Insel der Verbotsschilder.
Angekommen auf der Insel versuchte ich, meinen alten Bekannten Halvar zu kontaktieren, doch der hatte offenbar Wichtigeres zu tun – WhatsApp und Anrufe wurden mit der gleichen Energie ignoriert, mit der wir uns durch die Schneewehen kämpften. Also gut, dann eben Plan B: ein wenig mit dem Auto herumfahren.
Tja, nur dumm, dass gefühlt an jeder Ecke ein „NO PARKING“-Schild prangte, das uns freundlich aber bestimmt mitteilte, dass wir hier absolut nichts zu suchen hatten. Nach kurzer Planlosigkeit entschieden wir uns für eine Shopping-Therapie und stürmten den lokalen Coop, um uns mit Lebensmitteln einzudecken – schließlich braucht ein Fotograf immer Snacks, egal ob für die Wartezeit auf Nordlichter oder als Belohnung nach Parkplatz-Dramen.
Kreative Wartezeit – Light Painting am Strand.
Da wir noch Zeit hatten, bis das Arctic Hotel uns mit Fischsuppe und belegten Broten versorgen konnte, zogen wir an den Strand und begannen ein wildes Light-Painting-Experiment. Mit Stirnlampen und Taschenlampen schufen wir wahre Kunstwerke… oder zumindest Chaos mit Licht.
Abendessen mit Stil und ein neuer Spitzname.
Im Arctic Hotel gab’s dann das lang ersehnte Abendessen – Fischsuppe für die einen, belegte Brote mit Lachs und Rührei für die anderen. Natürlich durfte auch der Kaffee nicht fehlen, denn schließlich wollten wir fit für die Nacht bleiben.
Dabei fiel uns ein Phänomen auf, das unseren Abend noch ein bisschen unvergesslicher machte: Gabriela und ihr persönlicher Sherpa. Mit einem simplen „Manuela, Rucksack!“ zauberte sie alles aus dem Nichts – von Handschuhen über Kamerazubehör bis hin zur guten Laune. Gabriela musste nur noch auslösen. Von diesem Tag an war Manuela offiziell unser Sherpa, und wir alle konnten uns ein bisschen neidisch eingestehen: So jemanden hätte jeder gern an seiner Seite.
Der große Moment: Nordlichter in Sicht!
Nachdem wir gefühlt sämtliche nordischen Götter um Unterstützung gebeten hatten, geschah es um 21:16 Uhr: Die allerersten Nordlichter unserer Reise tauchten auf! Zugegeben, sie waren nur auf der Kamera sichtbar und für das bloße Auge eher ein blasses Versprechen – aber hey, Nordlichter sind Nordlichter, und unsere Freude war riesig!
Der Strand wurde langsam voller, denn diverse Reisegruppen trudelten ein – einige davon mit mehr Stilgefühl als wir je erwartet hätten. Designerjacken, Mondboots und Handtaschen, die definitiv nicht für den Polarkreis gemacht waren. Ein weiteres Highlight des Abends war die kleine, weiß angezogene Chinesin, die es schaffte, einige von uns mit ihrer plötzlichen Anwesenheit ordentlich zu erschrecken. Fabian hatte sich dabei fast zu Tode erschreckt, ein Schockmoment, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Wir blieben bis 23:30 Uhr, genossen den eisigen Wind, den schwachen Schein der Nordlichter und das wunderbare Gefühl, endlich den ersten Erfolg unserer Mission verbuchen zu können.
Zurück in der Unterkunft: improvisieren ist alles.
Zurück in der Unterkunft hieß es zuerst: Bilder sichern! Nichts ist schlimmer als ein verlorenes Foto, also wurden die SD-Karten sofort in Sicherheit gebracht – doppelt und dreifach, man weiß ja nie! Doch dann kam die nächste kleine Katastrophe: Durch meinen Sturz auf dem Parkplatz hatte sich irgendwie die Abdeckung des oberen Kameradisplaysgelöst und war verschwunden. Großartig. Improvisationstalent war gefragt, und so bastelte ich mir im Hotel eine provisorische Lösung, um das Display zu schützen – nicht schön, aber funktional.























Mittwoch, 15.01.2025 – Regen, Trolle und norwegische Leckereien
Der Tag begann mit einer wenig motivierenden Wettervorhersage: Regen. Viel Regen. Den ganzen Tag. Fotografieren? Eher weniger attraktiv. Also entschieden wir uns für Plan B – eine kleine Expedition nach Tromsø, jetzt wo die Straße endlich wieder frei war.
Tromsø, wir kommen!
Unser erstes Ziel war das Einkaufszentrum, denn was macht man an einem verregneten Tag besser als Shopping? Erster Stopp: der Fotoladen. Hier wurde nicht nur ausgiebig gestöbert, sondern auch Sensorreinigungs-Zubehör gekauft. Für einige unter uns war es das erste Mal, dass sie einen Kamerasensor reinigen durften – spannend und leicht beängstigend zugleich. Schließlich will niemand derjenige sein, der die eigene Kamera (oder schlimmer: die eines anderen) ruiniert.
Nach dieser kleinen Sensortechnik-Session meldete sich unser Hunger lautstark zu Wort. Also ab zu Egon, wo es eine leckere Pizza gab, die uns für den weiteren Tag stärken sollte. Doch das wahre Highlight folgte danach: Frozen Joghurt!Es war eine kulinarische Offenbarung – so gut, dass wir uns ernsthaft fragten, ob wir einfach den restlichen Tag dort verbringen sollten.
Das Parkhaus aus der Zukunft.
Frisch gestärkt fuhren wir weiter in die Stadt, doch schon die Einfahrt war eine kleine Sensation für sich. Das Parkhaus in Tromsø ist ein unterirdisches Labyrinth, das sich komplett in einem Tunnel unter der Stadt versteckt. Man kommt gar nicht erst in die Stadt rein, ohne durch diesen Tunnel zu fahren. Ein cleveres System, denn man muss dadurch nicht mal ins Zentrum, wenn man nur parken möchte. Ein bisschen fühlte es sich an wie eine Szene aus einem Spionagefilm – „Mission: Parkplatz finden“ erfolgreich abgeschlossen.
Trolle soweit das Auge reicht.
Unser erstes kulturelles Ziel war das Trollmuseum, oder wie Pierino es liebevoll nannte: „Meine Familie besuchen.“Mit viel Vorfreude betraten wir das Reich der norwegischen Mythen... und stellten schnell fest, dass Lesen nicht unbedingt unsere größte Stärke ist. Nach einer knappen halben Stunde hatten wir uns bereits durch das gesamte Museum „gearbeitet“. Fazit? Trolle sind cool, aber unsere Aufmerksamkeitsspanne hatte an diesem Tag andere Prioritäten.
Souvenirshopping und die große Flucht vor dem Regen.
Nach einem kurzen Ausflug in ein paar Souvenirshops – schließlich brauchten wir Geschenke für die Daheimgebliebenen – beschlossen wir, dass es genug Wasser von oben für einen Tag war. Der Regen ließ einfach nicht nach, also machten wir uns zurück auf den Weg zur Unterkunft.
Snacks, die süchtig machen.
Kaum zurück in unserer gemütlichen Unterkunft, wagten wir uns an etwas typisch Norwegisches: Smash und Bamse Mums. Wer es nicht kennt: Smash ist die süß-salzige Kombination, von der man nicht genug bekommen kann, während Bamse Mums kleine, süße Marshmallow-Bärchen mit Schokoladenüberzug sind – quasi das norwegische Äquivalent zu Kindheitsnostalgie in Snackform.
Kulinarisches Finale: Fajitas!
Der Abend wurde gebührend mit einem Festmahl gekrönt – Fajitas! Und oh ja, die waren ein voller Erfolg. Jeder hatte Spaß daran, sich seinen eigenen Wrap zu befüllen, und es wurde fleißig geschichtet, gerollt und genossen.




















Donnerstag, 16.01.2025 – Planänderungen und die Jagd nach Nordlichtern 2.0
Nach den Erfahrungen der letzten Tage beschlossen wir, den heutigen Morgen etwas gemütlicher anzugehen – schließlich hatten wir uns das nach all den eisigen Strapazen verdient. Ausschlafen war angesagt, also starteten wir den Tag ausnahmsweise mal ohne Stress (zumindest theoretisch).
Der große Plan: Senja… oder auch nicht.
Ursprünglich wollten wir zur wunderschönen Insel Senja fahren, um die Gegend zu erkunden. Doch ein kurzer Blick auf das Wetter ließ uns unsere Entscheidung überdenken: stürmisch, windig und eisig. Also... lieber doch nicht. Ein langer Trip über Straßen und Fähren erschien mir nicht unbedingt als die beste Idee – immerhin wollten wir heil wieder zurückkommen.
Stattdessen entschieden wir uns für eine spontane „Lass uns einfach losfahren und gucken, was passiert“-Tour jenseits von Sommarøy. Tja, was passierte, war vor allem eines: vereiste Parkplätze. Unsere geplanten Aussichtspunkte waren allesamt von einer Eisschicht überzogen, die eher für Schlittschuhe als für Autoreifen geeignet war. Kurzerhand fiel die Entscheidung: Tromsø, wir kommen wieder!
Kulturelle Hochgenüsse in Tromsø (und eine Parkautomaten-Erleuchtung).
Unser erster Stopp: die majestätische Eismeer-Kathedrale, ein Muss für jeden Tromsø-Besucher. Nach ein paar bewundernden Blicken und Fotos ging es weiter in den Hafen – ein Ort, an dem sich Fotografen und Frostbeulen gleichermaßen erfreuen konnten.
Anschließend steuerten wir das Polarmuseum an, wobei das größte Abenteuer überraschenderweise schon vor dem Besuch stattfand: der Parkautomat. Nach einer intensiven Studie (die einer Doktorarbeit gleichkam), verstand ich endlich, wie das Teil funktioniert – ein wahrer Meilenstein der Reise!
Im Museum selbst gab es spannende Einblicke in das raue Leben der Polarforscher, während draußen einige Teammitglieder ihren Blick lieber auf etwas anderes richteten: die Damen, die nach der Sauna mutig ins eiskalte Wasser sprangen. Offensichtlich inspirierend – oder einfach nur faszinierend für diejenigen, die lieber im warmen Museum blieben.
Restefest deluxe – kulinarischer Wochenrückblick.
Zurück in der Unterkunft stand das Abendessen unter dem Motto: „Iss, was noch da ist.“ Alle möglichen Reste wurden liebevoll zusammengeworfen – eine kulinarische Reise durch unsere gesamte Woche, ergänzt durch frisch zubereitete Nudeln mit Sauce. Effizient und lecker!
Nordlichtjagd – die zweite Runde.
Die Wetterprognose versprach gute Chancen auf Nordlichter, also rüsteten wir uns für die nächste Jagd. Unser altbewährter Parkplatz wurde wieder zum Ausgangspunkt, obwohl die Straßenbeleuchtung für etwas Stirnrunzeln sorgte. Und dann passierte es: Fabian entdeckte ein Nordlicht! Jubel! Freude! … Doch Moment mal – es war auf der komplett falschen Seite.
Der Adrenalinspiegel stieg: Alle ins Auto, schneller als je zuvor. Wir brausten los in Richtung Sommarøy, genauer gesagt zu einem Parkplatz, den wir zuvor meiden mussten, weil er einer Eislaufbahn glich. Doch dank des milderen Wetters konnten wir diesmal ohne Schlittern parken.
Der neue Spot war ein absoluter Volltreffer: keinerlei Lichtverschmutzung, perfekte Bedingungen. Die Nordlichter tanzten über den Himmel und waren deutlich besser als beim ersten Mal. Die Freude war riesig, und wir konnten endlich einige richtig schöne Fotos schießen. Mission erfüllt!
Nach etwa 40 Minuten war das Spektakel leider vorbei, aber wir konnten zufrieden zurück in unsere Unterkunft fahren – mit Speicherkarten voller Erinnerungen und einem breiten Grinsen im Gesicht.
Kaum angekommen, fiel niemandem ein, lange zu feiern – morgen war schließlich wieder frühes Aufstehen angesagt. Also ab ins Bett, denn das nächste Abenteuer wartete bereits.













Freitag, 17.01.2025 – Wale, Frühstücksdilemma und ein stürmisches Nordlicht-Finale
Der heutige Tag begann brutal früh. Abfahrt war um 06:00 Uhr, eine Uhrzeit, die eigentlich nur für Notfälle oder Flughäfen reserviert ist. Doch heute gab es einen verdammt guten Grund: Whale Watching! Wir mussten spätestens um 07:45 Uhr am Busbahnhof sein, um unsere langersehnte Tour zu starten. Zum Glück spielte das Wetter mit – die Straßen waren eisfrei, der Verkehr minimal, und wir konnten in aller Herrgottsfrühe ohne Drifts und Panikattacken nach Tromsø fahren.
Frühstücksdrama: McDonald’s vs. Bäckerei.
Ein leerer Magen ist bekanntlich ein schlechter Begleiter, also war unser erster Stopp eine lokale Bäckerei, die uns mit duftendem Gebäck locken sollte. Der Haken? Sie öffnete erst um 07:00 Uhr, also mussten wir uns noch etwas gedulden. Während die einen brav vor der Bäckerei ausharrten und überlegte, welches Croissant wohl das beste wäre, pilgerte der andere Teil in Richtung McDonald's, in der Hoffnung auf eine bessere Alternative. Spoiler: Es gab keine bessere Alternative.
Kurz nach 07:00 Uhr öffnete die Bäckerei endlich ihre Türen, und wir stürzten uns hungrig hinein. Unsere McDonald's-Fraktion tauchte kurz darauf auf – mit etwas neidischen Blicken auf unsere leckeren Gebäckstücke. Team Bäckerei: 1, Team McDonald's: 0.
Wal-Attacke – aber die gute Art!
Frisch gestärkt ging es zum Busbahnhof, wo wir in zwei Gruppen aufgeteilt wurden: die einen fuhren direkt mit dem Bus, die anderen zuerst mit dem Schiff. Glücklicherweise waren wir in der ersten Gruppe und durften zuerst mit dem Bus fahren – der Gedanke an Wellengang am frühen Morgen war dann doch nicht so verlockend.
Nach vier Stunden Busfahrt – die sich ewig zog, aber uns wenigstens ein kleines Nickerchen gönnte – erreichten wir endlich unseren Hafen. Kaum hatten wir die Füße aufs Schiff gesetzt, ging das große Spektakel los.
Wale! Überall Wale!
Schon direkt nach der Hafenausfahrt kamen uns die ersten sanften Giganten entgegen. Orcas, Buckelwale und sogar Finnwale tummelten sich um unser Boot, als hätten sie auf uns gewartet. Wir wussten teilweise gar nicht, wohin wir zuerst schauen sollten, so viele imposante Flossen und Sprünge gab es zu bewundern. Die Kameras klickten wie verrückt, und selbst die Videoaufnahmen wurden einigermaßen stabil – trotz des gelegentlichen „Oooh“-Moments, bei dem man das Filmen kurz vergaß.
Nach zwei Stunden voller Meeresbewunderung ging es auf die dreistündige Rückfahrt nach Tromsø. Die Eindrücke? Unbeschreiblich. Die Akkus? Fast leer.
Egon – unsere kulinarische Zuflucht.
Nach diesem aufregenden Tag führte uns unser Weg wieder einmal ins vertraute Restaurant Egon, denn das Essen war einfach zu gut, um es nicht zu wiederholen. Pizza, Burger und eine ordentliche Portion Zufriedenheit später machten wir uns schließlich auf den Heimweg.
Doch die Nacht hatte noch mehr zu bieten...
Nordlichter – stürmisch, spektakulär und schadenfreudig.
Während wir gemütlich zurück zur Unterkunft fuhren, wurde die Aurora-App mit Adleraugen studiert. Und siehe da – die Prognosen sahen vielversprechend aus. Kaum angekommen, warf ein Blick in den Himmel alle Pläne zum Ausruhen über Bord. Schon von der Unterkunft aus waren klare Nordlichter sichtbar!
Also hieß es: Sachen packen und los geht’s! Wir fuhren zu einem Spot kurz vor der Brücke nach Sommarøy, einem Ort, der sich als wahres Nordlichtparadies entpuppte. Die Aurora tanzte intensiv über den Himmel, und diesmal waren die Lichter mit bloßem Auge sichtbar – ein absolut magischer Moment.
Doch der starke Wind erinnerte uns daran, dass die Natur hier oben das letzte Wort hat. Es war so stürmisch, dass Andjas Stativ kurzerhand umgeweht wurde, was zu einem ziemlichen Drama führte: das Objektiv hatte ordentlich gelitten. Ein kleiner Schockmoment, aber das Nordlicht-Spektakel war so atemberaubend, dass es kurzzeitig sogar die Katastrophe in den Hintergrund drängte.
Nach einer weiteren Stunde Nordlicht-Genuss – und gefühlten tausend weiteren Fotos – machten wir uns auf den Heimweg. Zufrieden, durchgefroren und mit gemischten Gefühlen zwischen „Wow“ und „RIP, Objektiv.“
Ab ins Bett – ein letztes Mal.
Kaum zurück in der Unterkunft, fiel jeder direkt ins Bett – schließlich war Tagwache am nächsten Morgen früh, und wir wollten sicher nicht verschlafen. Ein würdiges Finale für unsere unvergessliche Reise!

























Samstag, 18.01.2025 – Rückreiseabenteuer: Eisige Straßen, Kofferdrama und ein Startabbruch
Der große Abreisetag war gekommen. 08:00 Uhr war Abfahrt – und wir überboten uns selbst, indem wir satte 10 Minuten früher losfuhren. Eine grandiose Leistung, die definitiv in die Geschichtsbücher dieser Reise eingehen sollte. Allerdings war unser Enthusiasmus kurz darauf etwas gedämpft, als unsere Karten-Apps plötzlich meinten, wir müssten einen riesigen Umweg fahren, satte 3,5 Stunden Fahrzeit!
Doch wir ließen uns nicht so leicht einschüchtern – die norwegische Verkehrs-App zeigte keine Einschränkungen an, also entschieden wir uns für die kürzeste Strecke. Tja, kurz war sie – aber auch ein Abenteuer für sich.
Die Fahrt des Grauens.
Die Straße war… nun ja, technisch gesehen „frei“, aber die Verhältnisse machten sie zur reinsten Eisbahn der Hölle. Es fühlte sich an, als würde ich einen Pinguin auf Schlittschuhen balancieren, statt ein Auto zu fahren. Die Fahrbahn war so schmal, dass ein entgegenkommendes Auto uns vermutlich in eine existenzielle Krise gestürzt hätte. Jeder Zentimeter wurde mit höchster Konzentration und leichtem Angstschweiß gemeistert.
Trotz aller Widrigkeiten schafften wir es schließlich sicher zum Flughafen, wo ich die anderen direkt rausließ – Zeit zum Durchatmen für alle. Nun begann meine Mission Mietwagenabgabe. Die Rückgabe lief erstaunlich… formlos. Kein Protokoll, kein Kontrollgang – einfach Schlüssel abgeben und weg. Irgendwie beruhigend, aber auch etwas beunruhigend...
Das Koffer-Drama.
Beim Einchecken erwartete mich dann die nächste Herausforderung: 400 Gramm zu viel. Wer hätte gedacht, dass ein bisschen Schokolade und Souvenirs so ins Gewicht fallen? Nach mehreren missglückten Versuchen, den Koffer selbst einzuchecken, musste schließlich ein Flughafenmitarbeiter her, um das Ganze zu übernehmen. Freundlich, aber bestimmt. Wenigstens war das Drama schnell erledigt, und wir konnten uns endlich dem Frühstück widmen.
Der Flughafen-Thriller: Der abgebrochene Start.
Kaum waren wir im Flieger Richtung München, gab es nochmal eine Überraschung. Beim Starten musste der Pilot eine Vollbremsung hinlegen. Irgendwas auf einem Display zeigte wohl falsche Werte an – wir waren uns einig, dass es besser ist, sowas vorher zu merken als mitten in der Luft. Also hieß es: 15 Minuten warten, bis die Bremsen abgekühlt und das Problem behoben war. Immerhin blieb uns genug Zeit, ein paar beruhigende Snacks zu verdrücken.
Nach dem kleinen Nervenkitzel verlief der Weiterflug glücklicherweise völlig problemlos, und wir erreichten München ohne weitere Zwischenfälle.
Zwischenstopp in München – Fast & Furious vs. Warten.
Während Manu und Gabi direkt weiter düsen konnten, mussten wir anderen uns noch drei lange Stunden mit dem Münchner Flughafen anfreunden. Aber hey, wir machten das Beste draus und gönnten uns ein ordentliches Abendessen bei Hans im Glück, wo wir Burger und Pommes feierlich als Abschiedsmahl genossen.
Endlich wieder zuhause.
Um 21:45 Uhr landeten wir schließlich pünktlich in Zürich, wo Jürg bereits auf uns wartete und uns zu meinem Auto brachte. Doch das nächste kleine Hindernis ließ nicht lange auf sich warten: Ich musste mich erst wieder an mein eigenes Auto gewöhnen. Nach all den Tagen mit unserem norwegischen „Schlitten“ fühlte sich das Fahren zunächst… seltsam an. Doch nach ein paar Minuten war alles wieder im Griff, und ich war um 23:30 Uhr endlich zuhause – fix und fertig, aber glücklich.









