JPG oder RAW?
Was darf’s denn bitte sein – eine Fertiglasagne aus dem Kühlfach oder doch lieber die hausgemachte nach Omas Rezept?
Diese Frage kannst du dir auch stellen, wenn es um JPG vs. RAW geht. Kurz gesagt: JPG ist fertig und bequem – RAW ist individuell, flexibel und braucht etwas mehr Liebe.
Warum ich lieber mit RAW arbeite
JPG steht für das fertig zubereitete Bild. Es ist genussbereit, ja – aber das gewisse Etwas fehlt vielleicht. Bei RAW hingegen hast du alle Zutaten separat. Du bestimmst, wie viel Würze, Helligkeit oder Kontrast du brauchst. Das kostet dich etwas mehr Zeit, aber das Resultat spricht für sich.
Vom Motiv zum fertigen Bild
Wenn du den Auslöser drückst, passiert Folgendes:
- Der Kameraverschluss öffnet sich.
- Licht trifft auf den Sensor.
- Ein Bild entsteht.
Jetzt hast du zwei Optionen:
1. Fotografieren im RAW-Format
Die Kamera speichert alle Rohdaten auf die Speicherkarte. Du überträgst die Dateien auf den Computer und bearbeitest sie – z. B. in Lightroom oder Photoshop. Danach speicherst du das Bild als JPG oder TIFF ab.
2. Fotografieren im JPG-Format
Die Kamera verarbeitet das Bild direkt intern. Der Prozessor übernimmt die Bildbearbeitung automatisch, basierend auf deinen Kameraeinstellungen – z. B. Schärfe, Sättigung oder Kontrast. Das Resultat ist ein fertiges JPG – komprimiert, angepasst und bereit zur Nutzung.
JPG – Eigenschaften im Überblick
- Weniger Datenmenge, ideal für Serienbilder
- Komfortabel & schnell – direkt nutzbare Bilder
- Kleinere Dateigrösse – spart Speicherplatz
- Weniger Bearbeitungsaufwand
- Begrenzte Nachbearbeitung möglich
- Reduzierter Dynamikumfang
- Bilder sind bereits von der Kamera bearbeitet
Für viele Situationen absolut ausreichend – vor allem, wenn Geschwindigkeit und einfache Handhabung wichtig sind.
RAW – Eigenschaften im Überblick
- Grössere Dateien, mehr Speicherbedarf
- Mehr Flexibilität in der Nachbearbeitung
- Grösserer Dynamikumfang – mehr Details in Lichtern und Schatten
- Individuelle Steuerung von Farbe, Kontrast, Weissabgleich u.v.m.
- Benötigt passende Software (z. B. Lightroom, Photoshop)
RAW ist die richtige Wahl, wenn du Wert auf höchste Bildqualität legst – vergleichbar mit einer selbst gekochten Lasagne, bei der du jede Zutat selbst bestimmen kannst.
Was solltest du tun?
Hier ein paar Tipps:
- Teste beide Formate: Fotografiere mit JPG und RAW parallel und vergleiche die Resultate.
- Achte auf Kamera-Einstellungen, wenn du JPG nutzt – sie beeinflussen das Ergebnis direkt.
- Spring ins kalte Wasser und versuche dich mal ausschliesslich an RAW. Du wirst überrascht sein, wie viel Potenzial in deinen Bildern steckt.
Ich selbst bin ein grosser Fan von RAW – genauso wie von hausgemachter Lasagne. Du bestimmst den Geschmack, die Zutaten und die Wirkung deiner Bilder. Welche Variante passt zu dir?
